Bunte Wiesen

Man nimmt an, dass vermutlich vor mehr als 7.500 Jahren die ersten Bauern aus dem Karpatenbecken nach Mitteleuropa eingewandert sind und die Haltung von Tieren und den Anbau von Nutzpflanzen mitgebracht haben. Das hat zu einer abwechslungsreichen und vielfältigen Kulturlandschaft geführt.

Grosse Tierfarmen sind zu einem Öko-Desaster geworden”, zitiert”New Scientist” den amerikanischen Forscher Alan Goldberg, “sie sollten geschlossen werden, so einfach ist das”.

Statt bunte Wiesen sehe man heute immer häufiger monotone Äcker. In der Folge stünden heute fast alle typischen Wiesenvogelarten wie Kiebitz, Uferschnepfe und Braunkehlchen auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Außerdem finden sich auf ökologisch bewirtschafteten Flächen über 40 % mehr Laufkäfer, Kurzflügler und Spinnen, das zweifache an Schmetterlingsarten und bis zu sechsmal höhere Zahlen von Brutrevieren bzw. bis zu achtfach erhöhte Populationsdichten von Vögeln.

Die Vielfalt verschwindet
Ohne Unterstützungsmaßnahmen verschwindet Woche für Woche eine Tierrasse unwiderruflich – das ökologische Gleichgewicht gerät dadurch immer mehr ins Rutschen.

Auch in Deutschland ist es um die heimische Natur nicht gut bestellt: 72 Prozent aller Lebensräume sind gefährdet oder sogar akut von Vernichtung bedroht, so die Rote Liste von 2009. Von den einheimischen Tierarten Deutschlands sind 35 Prozent, von den Pflanzenarten 26 Prozent bestandsgefährdet.

Die im Grünland brütenden Vogelarten werden fast ausnahmslos auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten geführt. Als Ursache der Gefährdung ist vor allem die Intensivierung der Nutzung, die Umwandlung in Ackerflächen und die Aufgabe der Grünlandnutzung auf ertragsarmen Standorten zu nennen.

Verbuschte Flächen sind in der Regel deutlich ärmer an Tier- und Pflanzenarten als extensiv bewirtschaftetes Grünland. Dadurch bekamen Rinder, Schafe und Ziegen in Extensivhaltung eine neue Rolle: die des Landschaftspflegers (Grünlandschützer).

Die Weisheit der Jäger und Sammler bestand darin, wie es der amerikanische Anthropologe John E. Pfeiffer einmal ausdrückte, »mit der Natur zu leben«.

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